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Ausgangslage

Familien, wie Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund leben oft in zwei sehr verschiedenen Welten. In Welten mit unterschiedlichen Sprachen,  unterschiedlichen Welt- und Menschenbildern, unterschiedlichen Gewichtungen von Werten, unterschiedlichen Sitten, unterschiedlichen Verhaltensregeln und unterschiedlichen Kommunikationsritualen. Und in Welten mit oft sehr unterschiedlichen Erziehungsstilen. „Wenn ich nach Hause komme, muss ich mich immer erst einmal umswitchen..“ So die Beschreibung dieser Situation durch einen Jungen mit afghanischem Background.
Dieses „Umswitchen“ von einer Welt in die andere erfordert einen hohen Aufwand an psychischer Energie, sowohl von den Kindern, wie von deren Eltern, wie aber auch von Lehrern und KlassenkameradInnen.

Wenn dann die Pubertät mit ihren noch einmal mehr verwirrenden Turbulenzen dazu kommt, erscheinen schulisches und berufliches Scheitern oft  fast wie vorprogrammiert. Eine erfolgreiche Integration in den österreichischen Arbeitsmarkt, bei der diese Jugendlichen ihre vielen Kompetenzen einbringen könnten, scheint häufig ausgeschlossen und damit die Zukunft als geachteter Mitbürger sowohl in der eigenen, wie auch in der österreichischen Gesellschaft verstellt.

Die Eltern, oft schon heillos überfordert mit dem Erwerb des Lebensunterhalts  und den  notwendigen Anpassungsleistungen an die fremde, österreichische Gesellschaft (ganz zu schweigen von Kriegs- und anderen Traumatisierungen) verzweifeln an dem desorientierten Verhalten ihrer ihnen fremd werdenden Kinder, die weder fähig scheinen, einen geachteten Platz in ihrer Herkunfts- noch in der österreichischen Community finden zu können. Andererseits haben diese Familien, insbesondere aber deren Kinder und Jugendliche, als Grenzgänger zwischen den Welten, „switchen“ gelernt, d.h. meist hohe Kompetenzen im Umgang mit „dem Fremden“entwickelt, entwickeln müssen. Gerade sie wären, bei entsprechender Unterstützung von beiden Seiten, in höchstem Maße befähigt, Brückenfunktionen zwischen den Kulturen einzunehmen. 

Kompetenzen, die in einer globalen Welt und in einem Land mit ja traditionell hohem Zuwanderungsanteil dringend gebraucht werden.

Hier setzt unser Projekt an.